Umfahrung

Worum geht’s?

Wie sie sicherlich wissen, ist der Bau einer Ortsumfahrung für Mattighofen und Munderfing durch die im Jahre 2009 beschlossene Trassenverordnung in Planung. Eine Lösung des Stauproblems ist auch notwendig, da die Verkehrssituation in- und rundum Mattighofen absolut unerträglich geworden ist.

Was sie vielleicht noch nicht wissen, ist die Tatsache, dass unter dem Deckmantel einer Ortsumfahrung, eine fast durchgängige Schnellstraße zwischen Braunau und Straßwalchen entstehen soll (Skizze: ROUTE Mattigtal). Der erforderliche Korridor ist zwischen Braunau und Straßwalchen seit geraumer Zeit ein fester Bestandteil der regionalen Raumordnung.
Die neue Straße soll eine ganz wichtige Lücke im bereits bestehenden Straßennetz schliessen, damit sich internationale Wegstrecken deutlich verkürzen.

Wer sind die Nutzer?

Ich will ihnen ein Bespiel geben: alle LKW und PKW über Passau kommend, also aus dem Großraum Polen, Tschechien und Deutschland wie z.B. aus Regensburg, Nürnberg, Würzburg, Frankfurt … welche in den Süden nach Villach oder zum Schilaufen in die Salzburger Berge wollen, werden künftig noch einfacher, als es bereits heute der Fall ist, über Altheim und weiter über das Mattigtal fahren, oder über Straubing nach Braunau und dann weiter über Mattighofen in den Süden, da dies mit Abstand die schnellsten, kürzesten und kostengünstigsten Wege sind.

Wer treibt das Projekt voran?

Geplant und voran getrieben wird dieses Bauprojekt vor allem vom zuständigen Amt der OÖ. Landesregierung in Linz. Alle bisherigen Versuche, mit den zuständigen Personen in einen konstruktiven Dialog zu treten, sind bislang fehlgeschlagen. Leider auch immer wieder mit dem Argument, dass Mattighofen im Verkehr erstickt und die Straße deshalb erforderlich sei.

In Wahrheit ist das nur ein taktisches Spiel mit den verkehrsgeplagten Mattighofener Bürgern, wodurch wenig Gegenwehr aus der Bevölkerung zu rechnen ist und deshalb eine Straße dieses Kalibers gebaut werden kann.

Was wir bemängeln?

Die Straße wird bewusst in kleinere Bauabschnitte aufgeteilt um so ein aufwändiges UVP Verfahren (gesetzlich vorgeschrieben ab einer Länge von 10 km) zu umgehen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist ein sehr umfangreiches Prüfverfahren bei dem auch die Bürger mit eingebunden sind.

Dieses Vorgehen seitens der Ausführenden ist nicht rechtens und ganz nach dem Motto: wo kein Kläger da kein Richter und genau dagegen wollen wir was tun!

Wir vermuten seit mehreren Jahren, dass mit dem geplanten Straßenbau ein übergeordnetes Ziel verfolgt wird und es sich dabei in keinster Weise nur um eine Umfahrung für Mattighofen handelt. Leider stellen sich unsere Vermutungen zunehmend als richtig heraus.

Der prognostizierte Nutzen!

Mittlerweile machen die Verantwortlichen aus Linz auch kein allzu großes Geheimnis mehr, was sie wirklich antreibt. Aktuell wurden in mehreren Zeitschriften die Verkehrsexperten aus Linz zitiert worin sie eine maximal zu erwartende Verkehrsentlastung für Mattighofen von 30% annehmen.

Wir sind davon überzeugt, dass eine Entlastung von 30% nicht einmal ein Insider bemerken wird. Dazu ein Beispiel: Man stelle sich eine Autoschlange von 10 Autos vor die dann nur noch aus 7 Autos besteht. Und wenn man an das natürliche Verkehrswachstum denkt dann ist in wenigen Jahren wieder alles beim alten, nur mit dem Unterschied, dass wir dann eine Schnellstraße haben wo 7 Tage die Woche 24 Stunden am Tag LKW’s und PKW’s mit erlaubten 100 km/h (in Wahrheit dann 120km/h) direkt an uns vorbei brausen. Das nennt man dann TRANSIT!

Wie weit ist das Projekt?

Der Bauabschnitt für die zusätzlich neue Straße Munderfing-Mattighofen mit einer Gesamtlänge von 8,8 km soll in Munderfing im Frühjahr 2015 beginnen. Dies soll man verhindern, denn wenn einmal in Munderfing der Spatenstich gemacht ist, dann wird es ungleich schwieriger werden, dieses Bauvorhaben noch in eine richtige Richtung zu lenken. Wie wir alle wissen, hatten wir in Österreich auch ein startfertiges Atomkraftwerk, welches nie in Betrieb gegangen ist. Bei der geplanten Straße aber haben wir jetzt noch die besten Chancen, bevor mit Steuergeldern gebaut wird, etwas dagegen zu unternehmen.